bayerischer-freigeist.de sucht die Super-Weißwurst:                 1. Das Bräustüberl Tegernsee

Weißwurst-Connection im Bräustüberl: Pater Stefan Havlik und Thomas Klotz
Weißwurst-Connection im Bräustüberl: Pater Stefan Havlik und Thomas Klotz

Sie gilt als ein Markenzeichen Bayerns. Formschön, in einem eleganten, grün gesprenkeltem Emailleweiß, geschmacklich einzigartig: Die Weißwurst. Doch wo gibt es die beste im Freistaat? Bayerischer-freigeist.de macht sich auf die Suche. Und für den ersten Test bekam ich sogar geistlichen Beistand: Zusammen mit Pater Stefan Havlik ging es an den Tegernsee ins weltberühmte Bräustüberl.

 

Für Pater Stefan Havlik war es das erste Mal im Bräustüberl Tegernsee. Pater Stefan Havlik ist zwar schon seit einigen Jahren im Kloster Weyarn, in das Bräustüberl hat es ihn noch nicht verschlagen. Umso größer waren die Erwartungen. Gott sei Dank war uns Petrus wohl gesonnen: die Sonne strahlte, der Himmel weiß-blau. Fast schon kitschig.

 

Gleich zu Beginn entpuppte sich der Ulmer, der in Augsburg studiert hat, als Zuagroasta in Oberbayern: Er bestellte „ein Paar“ Weißwürste. Dabei werden diese immer in Stück bestellt. Meinen Hinweis nahm er dankend an. Er zeige doch immer Integrationswillen, sagte der Pater.

 

Die Weißwürste wurden in einem kleinen Edelstahltopf serviert, insgesamt 5 Stück. Sie stammten von der Metzgerei Holnburger aus Miesbach, die weithin bekannt ist für ihre Weißwürste. Übrigens auch in der Münchner Schickeria, weil die Metzgerei auch exquisite Champagner-Weißwürste und ähnliches anbietet. Die Weißwursthaut war dünn, der Geschmack wie man ihn von Holnburger-Weißwürste gewohnt ist: Solide, nicht zu fett. Die vom Bräustüberl selbst (auf)gebackenen Breze hingegen war etwas trocken. Leider gab es auch nur „Schneider“-Weiße und kein Miesbacher Hopf-Weißbier.  

 

Einzigartig hingegen: Der Bräustüberl-Weißwurstsenf. Der wird eigens in Tonfässern hergestellt nach einem Rezept aus dem Jahr 1865. Und schmeckt echt super! Bedauerlicherweise wird er in kleinen Portionsbeutel serviert, was nicht ganz zum Ambiente passt – und Pater Stefan Havlik herauforderte:

 

Nach längerem hin- und herzupfen gelang es ihm schließlich, den Beutel zu öffnen. Trocken kommentierte er: „Mit dem Aufreißen kenne ich mich ja nicht mehr so aus.“ Überhaupt wurde herzlich gelacht und viel diskutiert, vor allem politische Themen – so wie es sich für ein echtes Weißwurstessen gehört.

 

Nach anderthalb Stunden im sonnigen Biergarten, Weißwürsten, Weißbier und Kaffee ging es schließlich wieder nach Hause. Welch ein guter Start für BFSSWW (bayerischer-freigeist.de sucht die Super-Weißwurst).

 

Gesamtergebnis (max. 5 +):

 

Preis/Leistung: +++ (3 Stück, 1 Breze, 1 Weißbier rund 12 €)

 

Geschmack: +++

 

Ambiente: +++++

 

Freundlichkeit: ++++

 

Nachteil(e): An sonnigen Tagen überlaufen; kaum kostenlose Parkplätze in der näheren Umgebung;

 

Zitat des Tages: Pater Stefan Havlik: „Mit dem Aufreißen kenne ich mich ja nicht mehr so aus.“

 

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